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Meta arbeitet an Twitter-Alternative Barcelona

Das Verification-Debakel auf Twitter lässt viele erneut verstärkt nach Alternativen zu dem Kurznachrichtendienst von Elon Musk suchen und fragen: Könnte Metas Twitter-Ersatz die Lösung sein?

Es gab bereits erste Berichte darüber, dass Meta erwägt, eine eigene Twitter-Alternative ins Leben zu rufen. Es wurde berichtet, dass das Tech-Unternehmen mit einer neuen textzentrierten App namens P92 (ursprünglicher Codename) Twitter (und auch den derzeitigen Alternativen Mastodon und Bluesky) Konkurrenz machen könnte. Meta selbst bestätigte die eigenen Pläne gegenüber Platformer:


"Wir untersuchen ein eigenständiges dezentralisiertes soziales Netzwerk zum Teilen von Textaktualisierungen. Wir glauben, dass es eine Möglichkeit für einen separaten Bereich gibt, in dem YouTuber und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aktuelle Updates zu ihren Interessen austauschen können."


Diese Beschreibung einer Plattform lässt sehr an Twitter erinnern, weswegen die ersten Gerüchte über eine Twitter-Alternative von Meta auch aufkamen. Es wurde zudem spekuliert, dass das Projekt mit dem ursprünglichen Codenamen P92 darauf abziele, frustrierte Twitter User zu beobachten, die inmitten der von CEO Elon Musk angestoßenen Änderungen an der Plattform nach einer Alternative suchen. Und jetzt nehmen Metas Pläne augenscheinlich Gestalt an: Bei dem Projekt handelt es sich um eine neue textbasierte soziale App namens Barcelona.


Meta baut ein dezentralisiertes, textbasiertes soziales Netzwerk auf

Die neue App wird derzeit als „Instagram for your thoughts“ betitelt. Zumindest im Rahmen dieses internen Prototyps. Informationen darüber, wann die App ausgerollt wird, sind bislang noch nicht gegenwärtig. Das Konzept der App scheint ein textbasierter Feed von Beiträgen zu sein. In mancher Hinsicht ähnelt Barcelona der kürzlich gelaunchten Channels-Funktion von Instagram, mit der Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens Nachrichten an ihre Follower senden können.


Da immer mehr Diskussionen auf Instagram in privaten Chats stattfinden, bieten Channels Creatorn eine privatere und intimere Diskussionsschnittstelle mit Fans – und andersrum. Barcelona wirkt ähnlich – findet aber, anders als Channels in einer dedizierten App statt – mit Nutzer:innen, die anderen folgen und über ihre Text-Updates auf dem Laufenden bleiben können.


Das ist über Metas Barcelona-Projekt bereits bekannt

  • Barcelona wird eine separate App sein, die deine Instagram-Anmeldeinformationen für die Registrierung verwendet

  • Barcelona verwendet deine Instagram ID als deinen Benutzer:innennamen in der neuen App

  • Die maximale Länge für Barcelona-Beiträge beträgt 500 Zeichen

  • Barcelona wird dezentralisiert sein, obwohl noch nicht ganz klar ist, was das in einem Meta-Kontext bedeutet

Das Projekt scheint tatsächlich voranzugehen, was im Zuge der zunehmenden Kritik an Twitter Sinn ergibt, doch angesichts des voranschreitenden Stellenabbaus und der internen Rationalisierungen bei Meta auch Fragen hervorruft. Etwa, wie Meta ein solches dezentralisiertes Netzwerk trotz weniger Personal sicher gestalten kann. Bei Twitter selbst führten Musks teilweise radikale und ausufernde Entlassungen zu einem Chaos auf der Plattform, das einen signifikanten Rückgang vieler Werbetreibenden zur Folge hatte.


Welche Chancen hat Metas Barcelona?

Doch obwohl Musks Vorherrschaft über Twitter weiterhin bei vielen Usern den Wunsch nach einer Alternative größer werden lässt, wird es – auch für Meta – schwierig, die Marktführer:innenschaft für Social-Kurzforminhalte in Textform zu erobern. Die Herausforderung dabei ist, dass die meisten Unternehmen und Creator sich auf Twitter eine Reichweite und ein Netzwerk aufgebaut haben. Außerdem liegt es in der Natur vieler Menschen, sich schwer damit zu tun, sich von Gewohntem zu verabschieden. Um also eine echte Alternative zu etablieren, müssen viele der aktuellen Twitter-Nutzer:innen zu einer neuen App migrieren – und da dann auch, wie zuvor, fleißig posten.


Mastodon und Bluesky, die neue App von dem Mitbegründer und ehemaligen Twitter CEO Jack Dorsey, probieren derzeit ebenfalls, sich als Kurznachrichtendienst und Twitter-Ersatz zu etablieren. Doch bislang ist der große Durchbruch ausgeblieben. Eventuell ist Meta aufgrund der Erfahrung und Größe auch fähiger, Twitter wirklich Konkurrenz machen – und eine Massenakzeptanz zu erfahren. Bis sich jedoch eine Twitter-Alternative wirklich etabliert hat, benötigt es wahrscheinlich Zeit – egal, von wem sie schlussendlich kommt. Es bleibt definitiv spannend, zu beobachten, wie sich Barcelona, Mastodon und Bluesky entwickeln – und wer am Ende das Rennen macht. Oder, ob Twitter schlussendlich doch die Oberhand behält.

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