In der LinkedIn App sehen erste User Videovorschläge im Feed, die sie horizontal durchswipen können und von denen sie direkt in den Video-Feed gelangen. Der Bereichsname erinnert an TikTok.
Videos spielen im gesamten Social-Media-Kosmos für viele Kontexte inzwischen die Hauptrolle. Auf Facebook und Instagram macht das Format 60 Prozent der Nutzungszeit aus, YouTube floriert dank Shorts und Longform Content und TikTok ist aufgrund der Relevanz von Kurzvideos zu einem zentralen Player der Digitalwelt avanciert. Auf LinkedIn, dem Business-Netzwerk von Microsoft, waren Videos lange Zeit kein großes Thema. Doch inzwischen wächst auch auf dieser Plattform die Relevanz.
Die Anzahl der Video-Uploads auf LinkedIn ist im Jahresvergleich um 45 Prozent gestiegen. Deshalb werden mit dem Wire-Programm beispielsweise In-Stream-Videoanzeigen für Brands getestet. Einen dedizierten Video-Feed à la TikTok gibt es bereits. Und jetzt tauchen mobil auch direkt im Feed Clips in einem dedizierten Bereich auf, der mehrere Videos quasi in einem Karussell vorschlägt.
LinkedIn Videos For You könnten für mehr Verweildauer und Sichtbarkeit sorgen
Der Social-Media-Experte Lindsey Gamble ist auf das neue Layout im LinkedIn Feed aufmerksam geworden. Auf Threads teilt er Screenshots davon. Demnach werden ersten Usern inzwischen Videovorschläge direkt im Mobile Feed angezeigt. Diese lassen sich horizontal durchswipen. Beim Tippen auf ein Video wird dieses im Full Screen angezeigt. Schaut man erst einmal im Full Screen, können die User im Video-Feed weiter konsumieren, und mit dem vertikalen Swipen – wie auf TikTok, bei Shorts etc. – zu neuen Videos gelangen.
Der Name des Bereichs, der sich womöglich noch im limitierten Test befindet, ist Videos For You. Damit erinnert dieser Bereich den Namen nach bereits an TikTok. Dort können User im For You-Bereich Videos entdecken, die der Algorithmus ihnen basierend auf Plattformaktivitäten vorschlägt. Wir selbst konnten den Bereich noch nicht entdecken. Bis zu einem umfassenden Roll-out könnte es also eine Zeit dauern.
Werden dann mehr als einer Milliarde LinkedIn-Mitgliedern regelmäßig relevante Videos angezeigt, könnte das einerseits die Sichtbarkeit der Creator und Brands, die Bewegtbildinhalte bereitstellen, enorm steigern. Andererseits dürfte das die Verweildauer auf der Plattform deutlich erhöhen – sofern der Konsum von Videos auf der Business-Plattform von vielen Usern überhaupt angenommen wird. Das populäre Stories-Format aus der Social-Media-Welt integrierte LinkedIn vor Jahren ebenfalls, stellte es aber schon kurze Zeit später wieder ein. Kaum jemand hatte sich dafür interessiert. Videos allerdings sind zu einem immens wichtigen Format für das Storytelling, die Produktvorschau, News und Updates und nicht zuletzt Werbung geworden. Und da LinkedIn mit Video-Ads künftig noch mehr Umsatz generieren könnte, liegt ein Faktor zur Steigerung der Videosichtbarkeit bereits auf der Hand. Für die LinkedIn User ist eine weitere Annäherung an TikTok und Instagram demnach naheliegend.
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